Was gehört alles zum Allgäu dazu?

Das Allgäu ist nur schwer abgrenzbar. Das Verständnis hat sich über die Jahre auch immer wieder geändert.

Heutzutage versteht man darunter das Gebiet zwischen Memmingen im Norden, Füssen mit Tannheimer Tal im Osten, Oberstdorf mit Kleinwalsertal im Süden und Wangen im Westen.

Das Allgäu erstreckt sich also über Gebiete in Bayern, Baden-Württemberg und sogar Österreich (Tannheimer Tal und Kleinwalsertal). Letzteres passt insofern aber ganz gut, weil z.B. das Kleinwalsertal ausschließlich über das Allgäu mit dem Auto oder Bus zu erreichen ist und sich die Allgäuer Alpen bis nach Österreich erstrecken.

Welche Orte gibt es im Allgäu?

Im Allgäu gibt es nur wenige Städte. Die Gegend ist geprägt von kleinen und kleinsten Orten. Selbst Oberstdorf ist rechtlich gesehen keine Stadt, sondern ein Markt. „Märkte“ gibt es in Bayern häufiger: Das sind Gemeinden mit Marktrecht, was sonst das Privileg einer Stadt ist.

Oberstdorf

Oberstdorf ist der wohl bekannteste Ort im Allgäu. Hier finden zahlreiche Skisprungwettkämpfe statt und Du kannst direkt vom Ort aus mit der Seilbahn auf das Nebelhorn (2224 m) fahren. Insgesamt ist die Lage in einer Art Kessel auch spektakulär. Zudem ist von hier aus direkt auch schon der Alpenhauptkamm zu sehen und der Weg dorthin mit dem Stadtbus möglich.

Füssen

Der Urlaubs- und Kurort Füssen ist vor allem für seine Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau bekannt. Aber auch der Ort selbst ist interessant und mit seiner Lage direkt an den Bergen und dem Forggensee mit seinen Bademöglichkeiten für längere Urlaube geeignet.

Memmingen

Memmingen ist an der nördlichsten Grenze des Allgäu und nennt sich dementsprechend das „Tor zum Allgäu“. Die Altstadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Kempten

Kempten ist die größte Stadt mit rund 70.000 Einwohnern, dafür aber ein Stück weit entfernt von den Bergen. Sie bietet viele Sehenswürdigkeiten und hier finden auch viele kulturelle Veranstaltungen statt.

Oberstaufen

Oberstaufen liegt direkt auf der Schnittstelle zwischen den Alpen und dem Alpenvorland, unweit des Hochgrat (1834 m), dem höchsten Berg der Nagelfluhkette. Der Ort ist auch bekannt für ein lebendiges Nachtleben, was es im südlichen Allgäu sonst eher weniger gibt.

Sonthofen

Sonthofen ist die südlichste Stadt Deutschlands, die durch ihre Lage Zugang in alle Richtungen des Allgäu bietet. Das Stadtgebiet grenzt an den Grünten (1737 m), den sogenannten „Wächter des Allgäus“.

Weitere Orte in der Ferienregion

• Bad Hindelang: Schöne Lage zwischen Spießer (1651 m) und Imberger Horn (1655 m), in dessen Richtung auch eine Bergbahn fährt. Zudem bist Du schnell im beeindruckenden Ostrachtal mit dem beschaulichen Hinterstein, von wo aus Du z.B. zum Ponten (2045) aufsteigen kannst.
• Immenstadt: Der Bahnknotenpunkt der Allgäuer Alpen. Mit der Bergbahn kannst Du praktisch direkt aus der Stadt raus auf den Mittagberg (1451 m) fahren und entweder dort oben eine Runde drehen oder die Überquerung der Nagelfluhkette starten. Mit dem Alpsee habt ihr den größten Natursee des Allgäus nebenan.
• Pfronten: Am Fuße des Breitenbergs (1838 m) gelegen, kannst Du hier gemütliche Wanderungen, aber auch ordentliche Bergwanderungen machen. So ist z.B. auch der Aggenstein (1987 m) in nächster Nähe, der immerhin ein paar seilversicherte Passagen zum Gipfel hoch hat.
• Balderschwang: Gehört zu den sogenannten Hörnerdörfern und ist recht abseits praktisch mitten in den Bergen auf 1044 m Höhe. Von hier aus kannst Du zum Beispiel Touren auf den Siplingerkopf (1746 m) und das Riedberger Horn (1787 m) machen.
• Wangen: Die ehemalige Reichsstadt liegt in Baden-Württemberg und damit etwas weiter entfernt von den Alpen. Über die Autobahn kommst Du jedoch schnell nach Lindau am Bodensee oder nach Bregenz.
• Oberjoch: Deutschlands höchstes Skidorf, das auch im Sommer einen Besuch wert ist. Hier kannst Du z.B. den Iseler (1876 m) erwandern oder über den edelrid Klettersteig besteigen. Wer erst mal in das Thema Klettersteig einsteigen will oder mit Kindern unterwegs ist, kann auch den Ostrachtaler Klettersteig in Richtung Sonthofen nehmen (siehe Beitrag unten).
• Fischen: Gute Lage im Illertal. Auf zwei Seiten bist Du schnell in den Bergen. Mit dem Zug kommst Du auch einfach nach Oberstdorf.

Was kann man im Allgäu alles unternehmen?

Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Es gibt praktisch alles, was man in einer Bergregion erwartet.

Du kannst zum Beispiel das ganze Jahr über Wandern gehen. Je nachdem auf was Du Lust hast, sind sportliche Bergtouren oder auch gemütliche Bergwanderungen möglich. Es gibt großartige Täler für Talwanderungen und vor allem im Winter für Winterwanderungen auf präparierten Wanderwegen. Du kannst Tagestouren laufen oder auch Hüttentouren machen.

Es gibt Klettersteige, Kletterwände und Felsen zum Bouldern. Auch zahlreiche Seen zum Baden sind vorhanden. Für den „schnellen“ Spaß gibt es mehrere Sommerrodelbahnen, die teilweise sogar im Winter geöffnet haben.

Der besondere Tipp: Immer ausreichend Bargeld dabei haben!

Im Allgäu ist die Kartenzahlung alles andere als üblich. Oft genug ist ausschließlich Barzahlung möglich. Das betrifft u.a. so wichtige Dinge wie z.B. eine Busfahrt von der Fellhornbahn zurück nach Oberstdorf. Wenn Du nicht die Gästekarte mit Fahrkarte hast, kannst Du nur bar bezahlen. Ansonsten kannst Du nicht mitfahren, was von dahinten dann ein echtes Problem ist.

Nimm also immer genug Bargeld mit.