Schöne Schneeschuhwanderung, deren genauen Verlauf Du z.B. auf der Webseite vom Tourismusverband Bayerischer Wald anschauen und herunterladen kannst. Über den Link findest Du die „Schneeschuhtour vom Grossen Arbersee zum Gipfel des Großen Arbers„.
Hier wird sie durchaus berechtigt als „anspruchsvoll“ tituliert. Ich bin zwar nur 4,5 km gelaufen, allerdings mit 510 Hm im Aufstieg und 60 Hm im Abstieg. Zudem ist das Stück entlang des Schlepplifts teilweise ziemlich steil.
Schneelage im Bayerischen Wald
Der Große Arber ist zwar „nur“ 1456 m hoch, dafür liegt hier allerdings oft recht viel Schnee und das ab Dezember bis Mitte oder sogar Ende März.

Ich war Ende Februar unterwegs und konnte zumindest auf der Hälfte der Tour die Schneeschuhe* gut gebraucht. Ansonsten geht die Tour, je nach Schneelage, auch mit guten Wanderstiefeln* bzw. Bergstiefeln* und Spikes/Grödel*. Was Du in jedem Fall dabei haben solltest, sind Wanderstöcke mit Schneetellern.
Start am Großen Arbersee
Der Start ist am Arberseehaus, einem Restaurant. Hier kommst Du entweder mit dem Auto hin und parkst auf dem großen Parkplatz (Tagessatz 4 €, Stand Februar 2025) oder steigst an der Bushaltestelle „Arbersee“ aus.

Hier siehst Du auch schon gleich den Großen Arbersee mit der großen, steilen „Seewand“ auf der hinteren Seite. Außer natürlich, Du hast so ein Wetter wie ich und dann bist von der Wand nicht viel zu sehen (siehe Bild).

Aufstieg bis zur Brennes Fichte
Der Weg führt von Beginn an bergauf, hat aber erst einmal eine nur geringe Steigung. Du kannst Dich auf diesem Forstweg also schön einlaufen.

Nach einer Kreuzung kommst Du allerdings schon auf einen Pfad. Hier wird der Weg deutlich interessanter. Wenn nur wenig Schnee liegt, ist es hier auf einigen Metern etwas schwieriger mit Schneeschuhen* zu gehen.

Dieser schöne Weg durch den Wald führt Dich direkt zur beeindruckenden Brennes Fichte, die über 250 Jahre alt ist und deswegen eine stattliche Größe aufweist. Da Fichten meistens nur aus wirtschaftlichen Gründen irgendwo wachsen und deswegen mit 80 bis 120 Jahren gefällt werden, ist dieser Anblick richtig ungewohnt.

Weiter bis zum Rand des Skigebiets
Ab hier wird der Wald luftiger und jünger, sodass deutlich mehr Schnee auf dem Weg ankommt und sich die Verhältnisse entsprechend verändern. Ab und zu bekommst Du nun auch ein bisschen Aussicht.

Wichtig: Hier ist eine Auerwildschutzgebiet, das vom 01.11. bis 30.06. nicht betreten werden darf! Bleib also bitte auf jeden Fall auf dem ausgeschilderten Weg.

Noch bevor Du den Schlepplift oder sonst etwas vom Skigebiet sehen kannst, ist der Lift schon hörbar. Bald ist also das nächste Etappenziel erreicht und es beginnt der (beinahe) Finale Aufstieg!
Der (beinahe) finale Aufstieg
Jetzt wird es ziemlich steil. Zum Glück aber nicht allzu lang. Sollte noch keine Spur vorhanden sein, ist die Wegfinden wahrscheinlich nicht ganz leicht, weil sich der Weg so ein bisschen durch das niedrige Gebüsch schlängelt. Einfach nur geradeaus hoch, wie es auf dem Track zu sehen ist, geht der Weg nämlich nicht.

Die Arberkapelle
Nach diesem anstrengenden Aufstieg, bietet die Kapelle eine gute Möglichkeit, um kurz inne zu halten, bevor Du weiter zum Hauptziel des Tages kommst. Wenn Du willst, kannst Du auch den kleinen Hügel direkt dahinter besteigen.

Im Gipfelbereich des Großen Arber
Von der Kapelle aus ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel. Der Weg führt an der Bergstation des Schlepplifts vorbei und dann taucht auch schon das Kreuz auf. Ist das bei einer Bergwanderung immer ein toller Moment!

Ein Stück um den Fels herum fällt mir dann aber zuerst die Radaranlage mit dem Radom ins Auge. Obwohl diese aufgrund der Wolken um den Gipfel nurmehr schemenhaft zu sehen ist.

Sie wurde noch zu Zeiten des Kalten Kriegs erbaut, da die tschechische Grenze ja nur ein paar Kilometer entfernt liegt. Auch heute wird die Anlage noch von der Luftwaffe genutzt und gehört zum NATO-Luftverteidigungssystem. Ich beschäftige mich damit aber erst einmal nicht weiter, sondern will natürlich hoch zum höchsten Punkt und direkt ans Kreuz!
Um bis zum Kreuz zu kommen, ist ein kleines bisschen Kraxelei notwendig, die mit dem Eis und Schnee auf jeden Fall größere Vorsicht fordert. Von dort soll man eine großartige Sicht haben können! Die konnte ich heute nur leider nicht genießen…

Faszinierende Eisgebilde
Im Gipfelbereich geht auch heute ein ganz ordentlicher Wind. Zusammen mit der Kälte und dem regelmäßigen Schneefall bilden sich darum sowohl an den Felsen als auch (vor allem) an der Radarstation faszinierende Eisgebilde!

Nach dem Gipfelkreuz lohnt sich dann vor allem der Weg hinüber zur Radarstation, an der sich noch mehr spannende Vereisungen finden lassen.

Abstecher zum Kleinen Arber
Wenn Du vom Wandern noch nicht genug hast, kannst Du von hier aus einen Abstecher zum Kleinen Arber mit seinen 1384 m Höhe machen. Das sind dann allerdings noch mal 4 km und 280 Hm mehr, um danach wieder am Großen Arber rauszukommen.
Unterhalb des Gipfels gibt es die Chamer Hütte, die auch im Winter bewirtschaftet ist und sogar Übernachtungsmöglichkeiten bietet.
Ich habe mir diesen Weg gespart, da die Sicht ja nicht gut war und auch das Wetter eher schlechter als besser werden sollte. Etwas später hat es dann auch angefangen stark zu schneien.
Einkehrmöglichkeiten am Großen Arber
Ich bin also links der Skipiste den direkten Weg hinunter in Richtung Bergstation der Kabinenbahn. Von dort führt ein Aufzug weiter runter zum Arberschutzhaus und der Eisensteiner Hütte. In Ersterem könntest Du übernachten. Ich habe in Zweiterem gegessen.

Abstieg zu Fuß oder mit der Seilbahn
Wenn Du genügend Zeit hast und das Wetter passt, bietet sich als Abstieg der gleiche Weg zurück an. In meinem Fall war weder genug Zeit vorhanden noch das Wetter ausreichend gut, sodass ich mit der Seilbahn hinuntergefahren bin.

Interessanterweise habe ich einen niedrigeren Preis für die Talfahrt gezahlt, als auf der Webseite steht. Dort steht nämlich, dass es nur Berg- und Tal-Tickets gäbe und die sind eben teurer.
Von der Talstation aus bin ich dann mit dem Bus die eine Station zum Großen Arbersee zurückgefahren.
ÖPNV
Zur Bushaltestelle „Arbersee, Bayerisch Eisenstein“ fahren zwei verschiedene Buslinien (Stand Februar 2025).
Tipps für Kleidung, Ausrüstung und Planung von Winterwanderungen
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