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Winterwandern Tipps Ausrüstung

Winterwandern: Tipps für Deine Ausrüstung und Verpflegung

Wenn Du dich fragst, welche Besonderheiten im Bezug auf Ausrüstung und Verpflegung bei Winterwanderungen zu beachten sind, bekommst Du hier Antworten darauf. Einige der hier genannten Tipps sind zwar nicht unbedingt spezifisch für Winterwanderungen, werden im Winter aber wichtiger.

Unten findest Du eine Packliste für Deine nächste Winterwanderung.

Die verlinkten Produkte nutze ich selbst oder sind sehr ähnlich zu den von mir genutzten Produkten.

Bei der Ausrüstung gilt übrigens das gleiche wie bei der Kleidung (siehe Winterwandern: Tipps für Deine Kleidung und Schuhe): Das Wetter und weitere Gegebenheiten beeinflussen die Auswahl der Ausrüstung.

Wenn Du dann über Kleidung und Ausrüstung informiert bist, kannst Du dir noch meinen Artikel Winterwandern: Tipps für Deine Planung und Organisation anschauen.

Ausrüstung für deine Wandertour im Winter

Spikes und Grödel

Die beiden Begriffe werden meistens synonym verwendet, bezeichnen aber eigentlich zwei unterschiedliche Gegenstände.

Für „normale“ Winterwanderungen reichen Spikes*, wie Du sie auf dem Bild hier siehst. Sie werden einfach über den Schuh gespannt und schon hast Du auf Eis, hartem Schnee und auch Matsch einen viel besseren Halt. Auch bei steileren Wanderwegen geben sie bergauf und bergab guten Halt.

Winterwandern Ausrüstung Spikes bzw. Grödel

Voraussetzung für die Nutzung ist allerdings, dass Deine Schuhe eine (relativ) steife Sohle haben. Sonst werden die Schuhe von der Spannung der Gummis einfach zusammengedrückt und es drückt dich recht bald an den Füßen.

Auf weicherem Schnee und ebenen Flächen nimmst Du die Spikes besser wieder ab. Ansonsten sammelt sich darunter nämlich Schnee und Du läufst irgendwann nur noch auf Schneeklumpen oder, wenn Du die nicht rechtzeitig entfernst, sogar auf Eisklumpen.

Grödel sind etwas für Bergwanderungen, bei denen man Firnfelder (Schneefelder) queren muss oder auch für Hochtouren. Sie haben größere Zacken und können dadurch besser durch die harte Firnschicht durchstechen.

Gamaschen

Gamaschen * sind vor allem dann hilfreich, wenn Dein Weg auch durch tieferen Schnee führt. Sie schützen Dich am Schuhschaft und den Waden vor Kälte und Nässe. Außerdem kann die Wanderhose nicht hochrutschen und so evtl. Schnee in Deinen Schuh kommen.

Winterwandern Tipps Ausrüstung Gamaschen

Du hast zwar sicherlich eine wasserabweisende Wanderhose an, aber „wasserabweisend“ ist eben nicht „wasserdicht“ und so kann die Hose früher oder später durchaus mal an ihre Grenze kommen. Das bedeutet, dass dann die kalte Nässe in die Beine zieht, was auf Dauer nicht angenehm ist und die Auskühlung beschleunigen kann.

Manche nutzen Gamaschen übrigens auch wenn kein Schnee liegt und sie am Berg über eine große Schutthalde drüber müssen. In diesem Fall schützen sie dann vor dem Geröll.

Biwaksack

Einen Biwaksack* hast Du bei Bergwanderungen am besten das ganze Jahr über dabei. Im Winter wird er wegen seiner isolierenden Wirkung im Notfall allerdings noch wichtiger und sollte auch bei einer einfacheren Winterwanderung sicherheitshalber mit dabei sein.

Winterwandern Ausrüstung Biwaksack

Ein Biwaksack ist so etwas wie ein Schlafsack, nur sehr viel einfacher konstruiert (es ist nur eine Folie zum reinschlüpfen) und nur für den Notfall geeignet. Er schützt Dich vor Kälte und Nässe, wenn Du nicht mehr weiterkommst und auf Rettung oder den neuen Tag warten musst.

Neben der „Schlafsack-Funktion“ kannst Du ihn auch dafür nutzten, um über dir ein Dach zu spannen, falls es stark schneit oder regnet.

Auf dem Bild siehst Du den Biwaksack im eingepackten Zustand. Ich habe den ein Mal ausgepackt und kaum mehr wieder rein bekommen. Deswegen habe ich den für das Bild besser nicht wieder herausgeholt…

Stirnlampe

Eine Stirnlampe* kann natürlich zu jeder Jahreszeit verwendet werden. Im Winter wird es allerdings sehr viel früher dunkel und wer war nicht schon einmal davon überrascht, dass es „plötzlich“ dunkel wurde, man aber noch nicht am Ziel war? Auch das ist im Winter kritischer, weil es dann sehr viel kälter werden kann, worauf Deine Kleidung vielleicht nicht ausgelegt ist. Außerdem wird natürlich die Orientierung viel schwerer.

Winterwanderung Tipps Stirnlampe

Powerbank

Wenn Du zu anderen Jahreszeiten längere Wandertouren machst, hast Du vermutlich auch eine Powerbank* dabei, um im Zweifelsfall Dein Smartphone mit neuem Strom versorgen zu können.

Im Winter halten die Akkus wegen den niedrigeren Temperaturen jedoch deutlich weniger lang, sodass eine Powerbank am besten einfach bei jeder Winterwanderung dabei ist.

Um den negativen Einfluss der Kälte ein bisschen zu verringern, solltest Du idealerweise Dein Smartphone möglichst nah am Körper tragen.

Isolierendes Sitzkissen

Noch ein Gegenstand, den zumindest ich auf Wanderungen immer dabei habe. Bei einer Winterwanderung sind Sitzkissen* allerdings Pflicht. Schließlich brauchst Du im Schnee gar nicht erst anzufangen nach einer trockenen Sitzgelegenheit zu suchen. Außer Du hast eine Tour, bei der Du eine überdachte Sitzgelegenheit kennst. Die Sitzfläche ist dann aber trotzdem kalt.

Auch bei Sitzkissen hast Du verschiedene Auswahlmöglichkeiten. Diese reichen von sehr einfach bis zu gut gepolstert (siehe Bild).

Wanderstöcke mit großen Tellern oder Skistöcke

Wanderstöcke* werden inzwischen vor allem bei Bergwanderungen von vielen Wanderern genutzt. Sie haben mehrere Vorteile, wie eine bessere Stabilisierung und eine große Entlastung der Füße und Beine. Zudem helfen sie auf matschigem Untergrund.

Winterwandern Ausrüstung Tipps Wanderstöcke mit Schneetellern

Diese Eigenschaften wollen wir auch bei Winterwanderungen nutzen. Wobei hier natürlich zuerst der bessere Halt im Schnee und auf Eis der wichtigste Vorteil ist. Je nachdem wo Du wandern gehst und wie das Wetter vor Deiner Wandertour war, kannst Du aber auch schnell mit Matsch konfrontiert werden.

Ich habe zum Beispiel mal auf der Sonnenseite des Konstanzer Tals im Allgäu eine Wanderung von ca. 780 m Höhe auf die Salmaser Höhe mit ihren 1254 m gemacht. Unten war es trocken, oben lag eine geschlossene Schneedecke. Das größte Problem lag aber dazwischen: Es war an einer relativ steilen Stelle sehr matschig und dadurch fast so rutschig wie auf Eis. Da war ich sehr froh darüber, dass ich meine Wanderstöcke dabei hatte.

Wenn Du dich (nur) im Schnee bewegt, sind auf jeden Fall größere Teller (Schneeteller) hilfreich, damit Du mit den Stöcken nicht so leicht im Schnee versinkst. Deswegen kannst Du übrigens auch Skistöcke nutzen, falls Du für deine Wanderstöcke nur kleine oder gar keine Teller hast.

Sonnenschutz

Ein Sonnenschutz in Form von Sonnencreme, Schirmmütze oder Sonnenhut ist natürlich nur relevant, wenn Du strahlenden Sonnenschein hast. Dann aber umso wichtiger, weil der weiße Schnee die Sonnenstrahlen auch noch reflektiert und Du so sogar noch mehr Sonne abbekommst. Ich habe auf diese Weise selbst im Winter mal einen Sonnenbrand bekommen.

Die Funktion einer Sonnenbrille* ist klar: Bei Helligkeit besser sehen können. Je nach Wanderweg ist das eine sehr wichtige Funktion, um nicht zu verunglücken. Wenn alles weiß und auch noch hell ist, werden Konturen unscharf und Du erkennt problematische Stellen vielleicht nicht rechtzeitig.

Sonnenbrille Sportbrille

Für Wanderungen sollte die Sonnenbrille Gläser aus Kunststoff haben, damit Du bei Stürzen nicht gleich Glasscherben im Auge hast. Zudem sollten die Bügel nicht um das Ohr herum gehen, damit Du sie auch problemlos über einer Wintermütze tragen kannst.

Rucksack mit Regenhülle

Eine Wanderung ohne Rucksack ist natürlich keine Wanderung… was soll hier schon großartig anders sein? Zum Beispiel, dass Du daran denkst einen Rucksack mitzunehmen, der groß genug ist um Deine Jacken aufnehmen zu können, wenn Dir bei der Wanderung zwischenzeitlich zu warm wird. Wie in den Tipps zur Kleidung beschrieben, hast Du idealerweise mehrere Schichten an, die Du immer wieder an- und ausziehst.

Vor allem wenn das Wetter nicht so gut aussieht, lohnt sich auf jeden Fall auch eine Regenhülle*. Je nachdem wie stark es schneit und welche Art von Schnee vom Himmel fällt, wird Dein Rucksack nicht ewig dicht halten.

Verpflegung bei deine Wandertour im Winter

Beim Essen und Trinken auf Winterwanderungen ist die Kälte der entscheidende Faktor, der die eine oder andere Kleinigkeit im Vergleich zu normalen Wanderungen ändert. Damit einher geht der Umstand, dass Du dadurch auch eher kürzere Pausen machst.

Essen

Das Wetter ist im Winter oft nicht dafür geeignet, lange irgendwo zu picknicken. Darum ist es besser etwas zum Essen mitzunehmen, das Du auch gut während dem Gehen essen kannst, wie z.B. Müsliriegel oder Nüsse. Die beliebten Bananen sind dafür allerdings keine so gut Wahl, weil sie Kälte ganz schlecht vertragen und bald nicht mehr gut schmecken.

Damit Du auch ohne Hütte unterwegs ein warmes Essen haben kannst, bietet es sich an eine kleine Isolierkanne mit heißem Wasser und dazu eine 5-Minuten-Terrine* bzw. einen Instant-Snack mitzunehmen.

Winterwandern Ausrüstung Essen Instant Snack

Da das Wasser allerdings je nach Kälte schon nach zwei oder drei Stunden nicht mehr ganz so heiß ist, wie es für die Zubereitung ideal ist, rate ich von Gerichten mit Nudeln und auch mit Fleischinhalt ab. Die wurden bei mir seither nur schwer gar.

Bei Kartoffelbrei ist das kein Problem. Wenn Du Wurst drin haben willst, dann nimm besser eine Hartwurst mit, schneide sie vor Ort klein und gib sie nach dem Eingießen des heißen Wassers mit in den Becher.

Um richtig heißes Wasser zur Verfügung zu haben oder auch etwas anderes heiß machen zu können, kannst Du natürlich auch einen Gaskocher bzw. Campingkocher mitnehmen. Das bedeutet dann aber wieder mehr Gewicht und mehr Platzbedarf im Rucksack.

Trinken

Beim Thema Trinken ist es logisch, dass Du auf jeden Fall etwas Warmes mitnimmst, wie z.B. einen Tee. Allerdings sind die üblichen Thermosflaschen mit dem Becher als Deckel* weniger gut dafür geeignet, nur mal kurz im Stehen einen Schluck zu nehmen.

Für diesen Anwendungsfall gibt es Thermosflaschen*, aus denen Du auch direkt trinken kann. Alternativ kannst Du für diese Situationen auch einen gut verschließbaren „To-Go-Becher“ mitnehmen.

Winterwandern Ausrüstung Tipps Isolierkanne Thernoskanne

Du willst aber vielleicht nicht immer Tee trinken, sondern auch immer mal wieder einfach nur Wasser. In der normalen Trinkflasche wird das Wasser jedoch schnell zu kalt. Aus diesem Grund mache ich es so, dass ich Wasser in Zimmertemperatur ebenfalls in eine Isolierflasche* fülle. Wenn ich nun draußen bei 0 Grad Wasser mit z.B. 21 Grad trinke, ist das sehr angenehm.

Packliste Ausrüstung für Winterwanderungen

  • Grödel/Spikes notwendig?
  • Gamaschen notwendig?
  • Biwaksack
  • Stirnlampe notwendig?
  • Powerbank
  • Isolierendes Sitzkissen
  • Stöcke mit großen Tellern
  • Rucksack mit Regenhülle
  • Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenbrille, Schirmmütze oder Sonnenhut) notwendig?
  • Essen, z.B. Müsliriegel, Nüsse.
  • Wenn Instand Snack dabei, auch einen Löffel und heißes Wasser mitnehmen.
  • Warmes Getränk und Wasser mit Zimmertemperatur
  • Taschenmesser
  • Feuerzeug
  • Erste-Hilfe-Set (inkl. Rettungsdecke)

Geführte Winterwanderungen mit mir

Wenn Du mit Winterwanderungen noch nicht so erfahren bist oder grundsätzlich gerne in der Gruppe wandern gehst, kannst Du dich gerne zu einer Winterwanderungen mit mir anmelden. Die aktuellen Termine findest Du unter „Geführte Wanderungen„.

*Die Produktlinks sind Affiliate Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn Du darüber diese Produkte kaufst. Die Produkte sind deswegen jedoch nicht teurer. Falls Du Produkte kauft: Vielen Dank!

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