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Winterwandern Tipps Kleidung und Schuhe

Winterwandern: Tipps für Deine Kleidung und Schuhe

Wanderungen im Winter unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht großartig von anderen Wanderungen. Bei genauerer Betrachtung gibt es allerdings schon einige Dinge, die Du beachten solltest, damit Du sicherer und/oder angenehmer unterwegs bist.

Was wir bei Winterwanderungen durch die richtige Kleidung erreichen wollen:

  • Wir wollen nicht frieren, aber auch nicht ins Schwitzen kommen.
  • Wir wollen gegen Wind und Schnee geschützt sein.
  • Wir brauchen Bewegungsfreiheit.
  • Wir brauchen durch die unterschiedlich starke Aktivität Flexibilität.

Im Folgenden liest Du einige Tipps für die richtige Kleidung und Schuhe, die aus meinen Erfahrungen bei Winterwanderungen resultieren. Ergänzend dazu gibt es noch die Artikel Winterwandern: Tipps für Deine Ausrüstung und Verpflegung und Winterwandern: Tipps für Deine Planung und Organisation.

Tipps Kleidung Winderwanderung

Die verlinkten Produkte nutze ich selbst oder sind sehr ähnlich zu den von mir genutzten Produkten.

Kleidung für Winterwanderungen

Das sogenannte Zwiebelprinzip (dazu gehört auch das 3-Schichten-Prinzip) ist die erste Regel für die Kleidung und praktisch die Grundlage für die weiteren Punkte.

Du wirst sicherlich schon davon gehört haben: Besser mehrere dünne Schichten anziehen, als nur eine dicke Schicht. Denn nur so bleibst Du flexibel, um auf der Tour in verschiedenen Situationen richtig gekleidet zu sein. Bei einem anstrengenden Streckenabschnitt kannst Du Kleidung ablegen, bei einer Pause kannst Du eine oder mehrere Schichten wieder anziehen.

Aber auch das Wetter spielt bei der Kleidung eine wichtige Rolle. Wenn die Sonne scheint, brauchst Du dich nicht so dick einzupacken. Wenn sie aber nicht scheint oder Du im Schatten unterwegs bist, brauchst Du wärmere Kleidung.

Denk in dem Zusammenhang daran, dass die Sonne sehr tief steht und darum auch hinter flacheren Hügeln schnell verschwindet, sodass Du ggf. im Schatten läufst. Oder Du steigst in einem Tal auf der Nordseite auf und hast so bei Auf- und Abstieg nur Schatten und auch mehr Schnee.

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Wichtig ist, dass Du deine Schichten aufeinander abstimmst. Wenn Du z.B. einen dickeren Pullover anziehst, kannst Du ggf. eine dünnere Jacke mitnehmen.

Kopfbedeckung mit Mütze oder Stirnband

Eine Kopfbedeckung ist im Winter natürlich wichtig. Ob es eine Mütze oder ein Stirnband ist, ist ein Stück weit Geschmackssache. Eine Mütze wärmt den Kopf insgesamt natürlich besser.

Bei den Mützen gibt es allerdings auch Unterschiede: Ich habe eine dünnere Mütze (*) (siehe rechte Mütze), wenn es nicht ganz so kalt ist oder die Tour anstrengender wird. Wenn die Tour aber zum Beispiel ziemlich eben ist und es kalt ist, ziehe ich eine wärmere Mütze (*) an. Diese gibt es z.B. aus Wolle oder Fleece (*).

Schal oder Schlauchtuch (Buff)

Bei Schals gibt es viele verschiedene Längen und Dicken. Diese sollten zu Deiner anderen Kleidung passen, damit es um den Hals herum nicht vielleicht zu eng wird. Bei anstrengenderen Touren sollte der Schal auch nicht zu dick sein, da man auch am Hals ins schwitzen kommen kann.

Schlauchschals (*), auch Schlauchtuch oder Buff genannt, sind meistens etwas dünner und flexibler einsetzbar. Wobei es auch welche aus Fleece (*) gibt. Dadurch kannst Du dir diese auch schnell mal bis zur Nase hoch über das Gesicht ziehen. Zudem können sie nicht verrutschen, weil sie an einem Stück sind.

Unterhemd (Base Layer)

Dein Unterhemd sollte mindestens atmungsaktiv sein. Je nachdem wie Du die weiteren Schichten (Layer) gestaltest und das Wetter ist, sollte es auch gleich wärmen. Hier gibt es entweder wärmende Unterhemden in klassischem Schnitt (*) (siehe links), oder Longsleeves (*), wie es sie als Ski-Unterwäsche gibt.

Pullover oder Funktionsshirt (Mid Layer)

Bei diesem Thema ist sicherlich vor allem Dein persönlicher Geschmack dafür entscheidend, was Du anziehen willst. Ich trage gerne Fleece-Pullover (*), weil die gleich einen wärmenden Kragen haben und einen Reißverschluss, den ich zum lüften nutzen kann, wenn es mal schweißtreibener wird.

Es geht aber auch ein langärmeliges Funktionsshirt (*). Diese gibt es in verschiedenen Stärken und teilweise ebenfalls mit Kragen. Manche wärmen trotz dünnem Material verblüffend gut.

Jacken (Outer Layer)

Es ist kein Versehen, dass ich in der Überschrift von der Mehrzahl spreche. Ich mache es nämlich tatsächlich meistens so, dass ich zwei Jacken anziehe, um möglichst flexibel zu sein. Dadurch habe ich durch die Kombination von verschiedenen Jacken sogar noch weitere Möglichkeiten.

Beispiele für Kombinationen sind:

Hose

Bei den Hosen gibt es ebenfalls mehrere Möglichkeiten. Du kannst z.B. deine normale Wanderhose (*) nutzen, wenn Du darunter eine lange Unterhose (*) (also Funktionsunterwäsche) trägst. Das kann eine aus synthetischem Stoff oder aus Merinowolle sein. Wenn Du eine Zippoff-Hose (*) hast, kannst Du bei Sonnenschein und auf anstrengenden Abschnitten sogar die Hosenbeine abnehmen und hast trotzdem keine nackten Beine.

Es gibt natürlich auch Winterwanderhosen (*), die entsprechend gefüttert und auch gut wasserabweisend sind, sodass man bei nicht allzu kalten Temperaturen nicht extra noch eine lange Unterhose anziehen muss. Wenn es dann doch auch bei größerer Kälte rausgeht, hast Du sogar zwei warme Schichten.

Noch eine Möglichkeit sind Hosen für Skitouren und teilweise auch nicht allzu voluminöse Skihosen. Je nachdem was Du bereits daheim hast, kannst Du das bei deiner ersten Winterwanderung einfach ausprobieren. Nachrüsten kannst Du ja immer noch.

Socken

Grundsätzlich kannst Du natürlich deine normalen Wandersocken tragen. Je nach Temperatur und Strecke kann das auf Dauer allerdings schon unangenehm werden. Zwei Socken übereinander zu tragen, ist dann aber keine so gute Option. Hier kann es nämlich sein, dass durch das Reiben der beiden Socken aneinander Blasen entstehen.

Winterwandern Tipps Wandersocken

Besser ist es, wenn Du dir warme Wandersocken besorgst. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Du kannst Dir schön dicke Wandersocken (*) besorgen, die immer wärmen, also auch wenn Du längere Zeit irgendwo stehst oder sitzt, wie z.B. bei einer Pause.
  • Es gibt auch Winterwandersocken (*), die nicht dicker als normale Wandersocken sind, sondern durch das Laufen Wärme erzeugen (grob ausgedrückt). Die halten auch schön warm, aber bei einer längeren Pause merkt man schon den Unterschied zu den dicken Winterwandersocken.

Handschuhe

Im Winter sind Handschuhe natürlich wichtig. Denn auch wenn Du die vielleicht nicht gerne trägst, kannst Du schlecht die ganze Zeit mit den Händen in den Jackentaschen durch die Gegend laufen. Inzwischen gibt es auch viele Handschuhe, die am Zeigefinger einen besonderen Stoff haben, damit das Smartphone bedienbar bleibt.

Bei den Handschuhen hast Du natürlich wieder mehrere Möglichkeiten:

  • Fleece-Handschuhe (*): Entsprechend den Eigenschaften von Fleece halten sie gut warm und sind atmungsaktiv, jedoch nur ein bisschen wasserabweisend und nicht wasserdicht. Sie eignen sich für trockenes Wetter und als erste Schicht, um bei starkem Schneefall oder strengeren Temperaturen einen zweiten Fausthandschuh überzuziehen.
  • Softshell-Handschuhe (*) (siehe rechts): Sie eignen sich bereits für die Übergangszeit, sind aber auch im Winter vor allem bei anstrengenderen Touren ganz gut. Wenn es sehr kalt ist, sind sie aber nicht ideal.
  • Ski- bzw. Schneehandschuhe (*) (siehe links): Die sind besonders warm und auch wasserdicht.

Schuhe für Winterwanderungen

Grundsätzlich kannst Du für Wanderungen im Schnee natürlich deine normalen Wanderschuhe (*) anziehen. Vor allem wenn Du sie mit warmen Winterwandersocken kombinierst. Alternativ gibt es auch „normale“ Wanderschuhe, die gefüttert (*) sind (das habe ich jedoch keine mehr).

Die normalen Wanderschuhe empfehlen sich allerdings nur für präparierte (also gewalzte) Wanderwege oder kurze Wanderungen. Denn normale Wanderschuhe sind zwar üblicherweise wasserabweisend, oft aber nicht komplett wasserdicht. Manche haben immerhin noch eine wasserdichte Schicht an der Seite. Das alles hilft Dir aber wenig, wenn Du durch tieferen Schnee läufst und der Schnee auf deine Schuhe oben drauffällt oder es längere Zeit ordentlich schneit.

Ein weiteres Argument gegen normale Wanderschuhe ist die meistens recht flexible Sohle. Was bei einem harten Untergrund ein Vorteil ist, kann bei „weichem“ Schnee zum Nachteil werden. Du kommst dadurch nämlich nicht so leicht durch die erste, harte Schneeschicht durch und sinkst weniger stark ein, sodass Du weniger Halt hast.

Idealerweise nutzt Du für Winterwanderungen also Bergschuhe (*) der Kategorie B oder C. Diese sind wasserdicht, haben eine relativ steife Sohle, einen höheren Schaft und Grödel (*) können besser getragen werden.

Die Bergwanderschuhe kannst Du dann mit wärmenden Socken und ggf. auch wärmenden oder isolierenden Einlagen kombinieren.

Geführte Winterwanderungen mit mir

Wenn Du mit Winterwanderungen noch nicht so erfahren bist oder grundsätzlich gerne in der Gruppe wandern gehst, kannst Du dich gerne zu einer Winterwanderungen mit mir anmelden. Die aktuellen Termine findest Du unter „Geführte Wanderungen„.

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2 Gedanken zu “Winterwandern: Tipps für Deine Kleidung und Schuhe

  1. Auf jeden Fall bei den Extremitäten nicht an Material sparen. Warme Socken sind goldwert. Kniesocken lohnen sich bei sehr langen Wanderungen auch. Auf das Material kommt es besonders an. Unterwäsche aus Bambusfasern sollen wie Merinowolle gute Eigenschaften haben und sind empfehlenswert.

    1. Hallo Sockenfee,

      stimmt, warme Füße sind wichtig. Irgendwann zieht die Kälte ansonsten durch den Schuh durch auf die Haut, wenn man die ganze Zeit auf Schnee und Eis läuft.

      Viele Grüße
      Marcel

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