Wenn man mit dem Zug nach Bad Rodach fährt, erlebt man gleich eine Besonderheit: Diese kleine Stadt hat einen Sackgassenbahnhof, weil hier tatsächlich die Bahnlinie endet. In den vielen Jahren seit der Wiedervereinigung gab es hier keinen Lückenschluss nach Thüringen. Allerdings wird dieses Projekt nun endlich konkreter. Denn auch hinter Bad Rodach kommen einige interessante Ort und es wäre natürlich auch viel praktischer, von Thüringen aus mit dem Zug bis nach Coburg und noch weiter fahren zu können.
Marktplatz und Rathaus
Aber nun bin ich erst mal in Bad Rodach und gehe vom Bahnhof aus (nachdem ich in das alte Betriebswerk reingespickt habe) die Hauptstraße hoch Richtung Marktplatz. Hier begegnet uns ein Haus, das ein bisschen wie ein Schloss aussieht, aber keines ist. Das Haus wurde von einem der Besitzer in verschiedenen Stilen immer weiter ausgebaut und war später dann ein Kaufhaus. Der Marktplatz hat eine recht ungewöhnliche Form, indem er ziemlich lang gezogen ist und auf eine Seite hin spitz zuläuft.
Stadtkirche als Ausgangspunkt des Schmalkaldischen Bundes
Am Rathaus vorbei führt eine der zahlreichen schmalen Gassen zur Stadtkirche St. Johannis, die von außen wenig spektakulär ist, innen aber durch die dreigeschossige Bauweise und den schlichten, eleganten Stil zu überzeugen weiß.
Die Kirche ist ein durchaus geschichtsträchtiger Ort. So wurde hier 1529 durch ein Treffen von Vertretern sieben evangelischer Reichsstände die Grundlage für den Schmalkaldischen Bund gelegt, mit dem sich protestantische Fürsten und Städte gegen Kaiser Karl V. zur Wehr setzen wollten.
Stadtmauer und Jagdschloss
Über einen Schlenker an der alten Stadtmauer vorbei, die teilweise noch erhalten ist, lief ich weiter zum rot leuchtenden Jagdschloss, das heute u.a. die Touristeninformation beherbergt. Schräg über den Platz hinüber befindet sich ein schöner Kinderspielplatz. Wenn man an diesem vorbei durch die Stadtmauer läuft, sieht man linker Hand eines von wenigen verfallenen Gebäuden in der Rodacher Innenstadt. Es ist die ehemalige Brauerei Schwan, die es bereits seit 1955 nicht mehr gibt.
Therme und Kurpark
Über die Neugasse, eine Parallelstraße zur Hauptstraße, ging es wieder zurück. Allerdings erst mal nicht zum Bahnhof, sondern weiter zum Kurpark. Dieser ist recht schlicht gestaltet, integriert sich damit jedoch sehr schön in die weitere Umgebung. Neben diesem befindet sich auch die Therme und der Wohnmobilstellplatz.
Von hier aus hat man dann auch viele Wandermöglichkeiten, wie zum Beispiel zum Georgenberg mit seinem Aussichtsturm und dem Restaurant oder zum Grünen Band, der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
ÖPNV
Von Coburg aus mit dem Zug bis Bad Rodach. Alternativ kann auch eine Busverbindung genutzt werden. Von Thüringen aus direkt kommt man nur mit dem Bus nach Bad Rodach.
Letzte Aktualisierung: 29.10.2023
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