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Hinanger Wasserfall, Allgäu

Wanderung durch das Illertal und zum Hinanger Wasserfall im Allgäu

Wenn ich in der Nähe von Bergen bin, will ich normalerweise auch auf einen Berg hinauf. Das hier war darum eine der ersten Talwanderungen, die ich im Allgäu bzw. überhaupt gemacht habe. Dafür gab es gleich mehrere Gründe: Entspannung von der anstrengenden Tour am Vortag sowie teilweise problematische Wetter- und Wegeverhältnisse, wie sie gerade in der Übergangszeit (in diesem Fall im November) vorkommen können.

Warum im Tal wandern gehen?

Es gibt zahlreiche Gründe dafür, warum auch eine Talwanderung interessant sein kann. Bei Wanderungen ist die persönliche Fitness immer ein wichtiges Kriterium. Dabei geht es nicht nur um die grundsätzliche Fitness, sondern auch um die aktuelle. In meinem Fall war die Wanderung am Vortag deutlich anstrengender als geplant, weswegen ich heute eine einfachere Tour mit weniger Höhenmetern machen wollte.

Fischen im Allgäu mit Rubihorn

Zusätzlich waren die Wegeverhältnisse ein wichtiges Kriterium. Bei der vorigen Wanderung hatte ich festgestellt, dass die Schneeverhältnisse selbst auf einer Südseite überraschend schnell schwieriger werden können, obwohl im Tal und am Bergfuss kein Schnee liegt. Diesem Problem konnte ich mit meiner Talwanderung aus dem Weg gehen. Grundsätzlich ist es so, dass man eine Talwanderung eben auch bei schlechterem Wetter machen kann, was bei einer Bergtour selten der Fall ist. Zudem bieten sich viele Wanderungen im Tal auch als Winterwanderungen an.

Länge und Verlauf der Wanderroute

Die Wanderung ist mit ihren ca. 11 km und 280/310 Hm eher als leicht einzustufen. Auch weil fast ausschließlich gute Wege begangen werden. Nur um die beiden Wasserfälle herum sind etwas anspruchsvollere Pfade zu meistern.

Die Tour startet am Bahnhof Fischen im Allgäu, führt über den Hinanger Wasserfall und den Hubertusfall durch Beilenberg hindurch. Später geht es an der Burg Sonthofen vorbei und durch die Innenstadt bis zum Bahnhof Sonthofen. Von hier aus fahren wir mit dem Zug zurück nach Fischen oder sonst wohin.

Erster Teil der Wanderung zum Hinanger Wasserfall

Wir starten zu unserer Streckenwanderung am Bahnhof in Fischen im Allgäu. Damit ist die Anreise per Zug möglich und es sind auch Parkplätze verfügbar. Nach der Überquerung der Gleise gehen wir durch den kleinen Kurpark und in Richtung des Ortsteils „Au“.

Au durchqueren wir entlang der Straße und folgen dieser bis Oberthalhofen. Hier wechseln wir auf die schmale Straße, die uns nach Hinang führt. Dem Namen nach sind wir dann also schon nicht mehr weit entfernt vom ersten Etappenziel. Bis hierhin was es ein gemütliches Einlaufen. Ab jetzt wird der Weg ein bisschen anspruchsvoller.

Hinanger, Allgäu

Wir gehen in Richtung Feuerwehr und an dieser vorbei den Berg hinauf. Relativ bald führt ein Weg links über die Wiese in den Wald hinein. Auf dem Wegweiser wird bereits der Wasserfall erwähnt.

Am Hinanger Wasserfall

Sobald wir die Treppe hinuntergehen, haben wir auf der rechten Seite eine Felswand. Wir ahnen hier schon, dass der Wasserfall eine beeindruckende Höhe haben wird.

Wir kommen dann auch schon zu einem Wasserfall, der praktisch vor einer Bank, die in einer Aussparung des Felsens drinsteht, herabstürzt. Allerdings ist das noch nicht der eigentliche Wasserfall. Der ist nämlich noch viel besser!

Hinang, Wasserfall, Allgäu

Erst nachdem wir weiter an der Felswand entlang sind und noch mal ein paar Stufen nach unten gehen, kommen wir zum 12 m hohen Hinanger Wasserfall. Das ist eine beeindruckende Höhe, die im engen Tal für eine ziemlich laute Geräuschkulisse sorgt. Durch diese wilde Schlucht gehen wir über Stege, Treppen und Pfade am Bach entlang hinunter.

Hinanger Wasserfall, Allgäu

Von der Marien-Statue bis zum Hubertusfall

Wenn wir am Ende der Schlucht an der Straße ankommen, gehen wir nach rechts und erreichen schon bald die nächste Station, die Marien-Statue “Königin der Liebe“. Das ist ein hübsch gestalteter Platz, der auch eine schöne Aussicht ins Illertal bietet. Dank der Sitzgelegenheiten können wir hier gut eine Pause eingelegt.

Hinter der Statue führt der Weg weiter Richtung Hubertusfall. Dieser Wasserfall ist zwar deutlich kleiner, durch die vielen Kaskaden aber ebenfalls interessant.

Was mich allerdings noch mehr fasziniert hat, war das Moos auf den Steinen unterhalb des einstürzenden Wassers. Das schimmerte trotz schlechtem Licht in allen möglichen Grüntönen. Toll! Wie das wohl bei Sonnenschein aussieht? Werde ich mir mal bei Gelegenheit anschauen.

Hubertus Wasserfall, Sonthofen, Allgäu

Beilenberg mit Kirche

Wir laufen weiter in Richtung Sonthofen, haben vor der Stadt allerdings nochmals eine kleine Zwischenstation. Wenn wir durch Beilenberg durchgehen, kommen wir zwangsläufig an der ziemlich kleinen barocken Kirche Maria vom guten Rat vorbei. Hier lohnt sich der Blick ins innere der Kirche.

Ehemalige NS-Ordensburg Sonthofen

Spätestens jetzt sieht man auch die Generaloberst-Beck-Kaserne, auf die wir nun direkt zulaufen. Schließlich wollen wir an ihr entlang nach Sonthofen hinunter.

Burg Sonthofen, Palas, Allgäu

Die Kaserne wurde ab 1934 als Ordensburg Sonthofen zur Ausbildung künftiger Parteifunktionäre der NSDAP gebaut. Der Gebäudekomplex ist eine interessante Mischung aus Kaserne und Burg, wie ich sie noch nicht gesehen habe. An Letzteres angelehnt ist z.B. der 43 m hohe Turm, der Palas, den man schon von weitem sehen kann.

Nach dem Krieg wurde die Burg zuerst vom französischen, dann vom amerikanischen Militär genutzt. Seit 1956 nutzt die Bundeswehr die Burg als Kaserne.

Burg Sonthofen, Allgäu

Der Wanderweg führt ein gutes Stück weit direkt am Zaun entlang, sodass man einige gute Blicke in das Gelände hinein hat.

Sonthofen Innenstadt und der Bahnhof als Ziel

Als nächstes können wir direkt auf die Stadtkirche St. Michael zuwandern. Auch in diese Kirche könnt ihr gerne einen Blick hineinwerfen.

Nicht weit davon entfernt beginnt die Fußgängerzone. Wenn wir dieser folgen, stoßen wir bald auf die Bahnhofsstraße, die „zufällig“ direkt zum Bahnhof führt. Dieser ist das Ende der Tour. Von hier aus könnt ihr mit dem Zug zurück nach Fischen oder sonst wo hinfahren.

Doch bevor ihr Sonthofen wieder verlasst, empfehle ich euch in der Stadt etwas zu essen. Auf der Strecke davor habt ihr dazu nämlich keine Möglichkeit. Und in Sonthofen gibt es neben den „üblichen“ Essmöglichkeiten z.B. auch die Brauereigaststätte von Hirsch Bräu.

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