Coburg ist außerhalb von Oberfranken überraschend unbekannt. Dabei gibt es hier sehr viel zu sehen. Das kommt vor allem daher, dass das letzte hier regierende Königshaus Sachen-Coburg-Gotha eines der einflussreichsten Königshäuser in Europa war. So war zum Beispiel der Mann der britischen Königin Victoria ein Coburger und die Windsors trugen bis 1917 sogar die Bezeichnung Sachen-Coburg-Gotha. Dementsprechend gibt es hier gleich mehrere Schlösser und weitere repräsentative Bauten.
Die Veste Coburg
Hier geht es jetzt aber nur um eine der größten Attraktionen, die Veste Coburg. Aufgrund ihrer Lage und Form wird die Festung auch „fränkische Krone“ genannt. Vor allem mit Blick aus der Innenstadt sieht sie mit ihren Türmen tatsächlich ein bisschen wie eine Krone aus.
Wenn man von oben herunterschaut, hat man eine großartige Übersicht über das Coburger Land und in den Thüringer Wald hinein sowie bis zu den Gleichbergen am Horizont. Sowohl die Fernsicht als auch die Veste selbst bieten viele spannende Fotomotive.
Kurze Geschichte der Veste Coburg
Erstmals urkundlich erwähnt wird die Veste im Jahr 1250. Die Ursprünge reichen jedoch bis ins 10. Jahrhundert zurück. Sie wurde nie durch Kampfhandlungen eingenommen.
Bereits seit 1820 dient die Veste nicht mehr als Festung und wurde dementsprechend eher in Richtung eines Schlosses umgebaut. Interessanterweise wurde hier bis 1924 viel umgestaltet, sodass die heutige Erscheinung im Wesentlichen erst aus dem 20. Jahrhundert stammt. Das macht die Veste allerdings umso interessanter.
Martin Luther auf der Veste Coburg
Coburg war schon sehr früh reformiert und so hat sich im Jahr 1530 ergeben, dass Martin Luther für sechs Monate auf der Veste wohnte. Er war mit dem sächsischen Kurfürsten Johann des Beständigen unterwegs, der zum Reichstag nach Augsburg zog. Aufgrund der Reichsacht, der Luther zu dieser Zeit unterlag, blieb er lieber in sicherem, reformiertem Land.
Während seiner Zeit in Coburg verfasste er zahlreiche Schriften, stand mit vielen Personen im Austausch und hielt sogar Predigten in der Coburger Stadtkirche St. Moritz (die auch ein Besuch wert ist). Sein Zimmer wurde schon früh viel besucht und ist auch heute noch zu besichtigen.
Kunstsammlung und Museum
Passend zum so genannten „Lutherzimmer“ kann man in der Kunstsammlung auch ein Trinkglas bewundern, das nachweislich von Luther genutzt wurde.
In der sehr umfangreichen Kunstsammlung gibt es allerdings noch viele andere spannende Dinge zu entdecken. So gibt es zum Beispiel Gemälde, Skulpturen, historische Waffen, Kutschen und Münzen. Man sollte auf jeden Fall viel Zeit mitbringen. Je nachdem wie intensiv man sich die Ausstellungsstücke anschaut, kann man hier locker zwei bis drei Stunden verbringen. Darum sind hier in den Bildern auch keine aus der Kunstsammlung dabei, weil ich dieses Mal nur außen unterwegs war. Denn wenn man das noch dazu nimmt, kann man hier problemlos einen halben Tag verbringen. Geschickterweise gibt es oben auch die Burgschänke, in der es leckere fränkische Küche oder auch Kaffee und Kuchen gibt.
Coburger Hofgarten und Innenstadt
Der Coburger Hofgarten verbindet die Veste mit der Innenstadt. Am anderen Ende des Parks stehen Schloss Ehrenburg und das Landestheater. Bei passendem Wetter bietet sich hier also ein Spaziergang vom einen Ort zum anderen an.
Wer sich eine oder oder sogar beide Strecken zu Fuß sparen möchte, kann die Bimmelbahn Veste-Express nehmen, der in der Nähe des Marktplatzes in der Herrngasse startet.
FFH-Schutzgebiet am Bausenberg
Falls man mit dem Auto kommt und den Parkplatz neben dem Flugplatz nutzt, läuft man praktisch direkt an diesem Schutzgebiet vorbei. Hier lohnt sich ebenfalls ein kleiner Spaziergang durch den Wald und zur Ernstquelle.
ÖPNV
Man kommt zum Beispiel mit dem ICE oder anderen Zügen zum Bahnhof Coburg. Von dort aus ist es nicht weit in die Innenstadt und weiter zur Veste. Oder man nimmt die Stadtbus-Linie 5, die direkt bis zur Veste hochfährt.
