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Veste Heldburg mit Burgenmuseum Franken Bayern

Die fränkische Leuchte: Veste Heldburg mit Deutschem Burgenmuseum

Im südlichsten Zipfel von Thüringen, der nach Franken hineinragt, thront die Veste Heldburg weithin sichtbar auf einem kegelförmigen Felsen. Von hier aus hat man einen großartigen Ausblick in das weite fränkische Land rundherum. Diese Eigenschaft wird es vermutlich auch gewesen sein, die die Veste zur „Fränkischen Leuchte“ werden lies. Denn ursprünglich diente der Feuerkorb, den man noch heute am hohen Bergfried sehen kann (allerdings nicht mehr im Original), für Lichtzeichen an die anderen fränkischen Burgen und sollte diese so vor drohender Gefahr warnen.

Veste Heldburg Thüringen

Burg im Stile des Historismus

Die Gründung der Burg geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Ihr heutiges Aussehen bekam sie jedoch erst im 19. Jahrhundert von Herzog Georg II.von Meiningen. Die Umgestaltung fand im Stil des damals beliebten Historismus statt. Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Mit gutem Geschmack wurde kein kitschiger Abklatsch einer idealtypischen Burg erschaffen, sondern ein repräsentatives Schloss gebaut.

Veste Heldburg Thüringen Deutsches Burgenmuseum

1982 ist dann jedoch der Französische Bau (das größte Gebäude) ausgebrannt, sodass man im Inneren nur noch wenig Originales sehen kann. Die Ruine wurde auch erst nach der Wende wieder aufgebaut. Die letzte Restaurierung fand in den Jahren 2009 bis 2013 statt.

Das Deutsche Burgenmuseum

Nur wenige Jahre später (2016) eröffnete das Deutsche Burgenmuseum. Dieses beschäftigt sich nicht nur mit der Geschichte der Veste Heldburg, sondern mit der grundsätzlichen Geschichte des Burgenbaus und des Burglebens sowie den generellen gesellschaftlichen Strukturen.

Sehr interessant fand ich in diesem Zusammenhang die Darstellung der hierarchischen Gliederung der damaligen Gesellschaft. Weitere interessante Ausstellungsstücke waren Ziegel mit Tierspuren, die während dem Trocknen der Ziegel im freien Land über diese hinüber gelaufen sind. Auch die Inszenierung eines Ritterkampfes mit originalen Rüstungen ist beeindruckend (alles siehe Bilder).

Veste Heldburg Thüringen Deutsches Burgenmuseum

Zum Schluss waren wir noch in einem Raum mit alten Bildern der Veste und ihren früheren Bewohnen. Besonders auffällig war eine Fotografie des oben angesprochenen Herzog Georg II., auf dem er mit einer hinein retuschierten Zigarette zu sehen ist, die eher an einen Joint erinnert (siehe ebenfalls Bilder). Sehr seltsam.

Das Museum ist auf jeden Fall wirklich gut gemacht und man merkt, dass es komplett neu konzeptioniert und umgesetzt wurde. Die Ausstellung ist recht kurzweilig und auf den Infotafeln wurde genau die richtige Menge Text unter gebracht. Man kommt dadurch nicht völlig erschöpft aus dem Museum heraus, wie es bei so manch anderem Museum der Fall ist. Schön ist auch, dass sich das Museum über die komplette Veste erstreckt und man damit gleichzeitig die Veste besichtigt.

Burghof und Umgebung der Burg

Nach der Besichtigung kann man es sich dann noch im Burghof gemütlich machen. Hier gibt es eine Terrasse mit toller Aussicht sowie einen Imbissstand mit einer wirklich guten Thüringer Bratwurst und günstigen Getränken (das war zumindest an einem Samstag so).

Wer danach Lust auf noch mehr Wissen hat, findet rund um den Berg mehrere Infotafeln, die über die Geologie des Berges informieren.

Der Ort Heldburg selbst am Fuße des Berges ist recht klein und nicht unbedingt Pflichtprogramm. Interessanter ist da vielleicht das Thermalbad, das sich im zugehörigen Ortsteil Bad Colberg befindet. Das habe ich allerdings noch nicht besucht.

Veste Heldburg
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